Die Väter des Ego-Shooters kehren nach fünfjähriger Pause in ihr Stammgenre zurück. Aber Rage wird nicht wie bisherige Spiele von id Software. Es wird sehr viel besser.
Id Software ist einer dieser Entwickler, der seinen Namen an einen klar erkennbaren Stil geknüpft hat: düstere, brutale, mit Schockmomenten aufgeladene Brachialshooter, schmutzig und direkt. Rage
soll Ego-Shooter-, Action-Adventure- und Rennspiel-Elemente miteinander kombinieren. Rage beinhaltet im Gegensatz zu den bisherigen Projekten der Firma viele große Außenareale.
Rage ist ganz anders als ein typischer id-Shooter. Zwar kann, wer sich traut, mit feuernden Waffen durch die Katakomben rennen und Bandit um Bandit niedermähen. In Doom hätte sich das taktische Potenzial damit auch schon erschöpft. In Rage fängt es gerade erst an.
Jede Banditengruppe hat eigene Angriffsmuster. Seine Mitglieder sind hochakrobatisch, sie schwingen über Geländer, laufen an Wänden entlang, weichen mit Flickflacks aus, springen von Balkonen, sie sind verteufelt schnell.
Auch anders ist die Ausrüstung, über die sich (neben der Handlung) der Fortschritt in Rage definiert: neue Waffen, bessere Rüstungen, mehr Zubehör, verbessertes Auto, ein immer stärkerer Held. So gehört sich das in Shootern.
Rage ist auf erfreuliche Weise altmodisch, obwohl es für PC und Konsolen parallel entwickelt wird. Zum Beispiel gibt es keine Speicherpunkte, stattdessen darf jederzeit und allerorts frei gespeichert werden. Die PC-Version wird standardgemäß das id Studio enthalten, die Editor-Basis für Mods.
Geheilt wird nach wie vor über Medikits, nicht über den modernen Standard, wonach drei Sekunden in Deckung zur Regeneration genügen. Zwar besitzt auch Rage dieses System, es funktioniert aber deutlich langsamer, sodass Medikits das Mittel der Wahl sind. Der Tod ist entschärft: Wer stirbt, belebt sich mit einem Auto-Defibrilator selbst wieder. Allerdings darf er nicht sofort wieder das Zeitliche segnen, sonst ist das Spiel wirklich aus.
Die menschlichen Gegner, da bleibt sich id Software treu, scheiden auf brutale Weise aus dem Leben. Brennende Menschen laufen vor Schmerz brüllend herum, Blut spritzt reichlich, direkte Treffer hinterlassen klaffende Wunden im Fleisch der Feinde.