Der weltgrößte Chiphersteller Intel wird wegen illegaler Zahlungen und Rabatte in der Computerbranche mit 1,06 Milliarden Euro bestraft.
Der Gigant wollte damit seinen viel kleineren Konkurrenten AMD ausbremsen, entschied die EU-Kommission nach knapp zweijährigen Ermittlungen am Mittwoch in Brüssel. Intel kündigte an, gegen die Entscheidung vor Gericht zu gehen. Intel-Chef Paul Otellini rechnet damit, dass sich der Rechtsstreit über zwei bis drei Jahre hinziehen wird. AMD und der europäische Verbraucherverband begrüßten das harte Durchgreifen Brüssels.
«Millionen Verbraucher in Europa wurden über fünf Jahre hinweg geschädigt», sagte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Sie hätten keine ausreichende Auswahl gehabt. «Das ist das höchste Bußgeld, das wir jemals beschlossen haben.»
Kroes begründete das beispiellose Bußgeld mit dem schweren Marktmissbrauch Intels. Der Konzern aus Santa Clara im US-Staat Kalifornien habe Computerherstellern Rabatte gewährt, falls sie Prozessoren für ihre Rechner von Intel beziehen. Zudem habe der Konzern einen großen Einzelhändler - der Media-Markt-Kette - dafür bezahlt, dass er Konkurrenzprodukte eingeschränkt oder gar nicht verkaufte.
Quelle: SZ