"Spiele sind wie Heroin aus der Steckdose" So der Bericht einer Zeitung!
Das Münchner Samstagsblatt, eine kostenlose Wochenend-Zeitung für die bayerische Hauptstadt, widmet sich in seiner aktuellen Ausgabe unter anderem dem Thema "Spielesucht". Doch die sachlichen Argumente drohen zwischen Windeln und häuslicher Gewalt unterzugehen.
Für alle, die mit dem Thema Computerspiel-Sucht nichts anfangen können, skizziert der Vater eines ehemaligen PC-Junkies direkt im dritten Satz das Alltagsleben eines Hardcore-Gamers: "Viele Computerspieler, die gerade eine wichtige Spielepisode zu meistern haben, stellen sich zum Beispiel einen leeren Eimer unter den Tisch oder ziehen eine Windel an, weil sie während des Spiels den Schreibtisch nicht verlassen wollen, um auf die Toilette zu gehen."
Nur wenige Sätze später erläutert der Vater, der nach den Erfahrungen mit seinem Sohn ein Online-Portal gegen Spiele-Sucht ins Leben gerufen hat, wieso das exzessive Spielen nicht nur den Gamern selbst schadet: "'Das Computerspiel ist für die Betroffenen wie Heroin aus der Steckdose. Wenn Mütter versuchen ihren Kindern diese Droge zu entziehen, dann entstehen häufig Extremsituationen', berichtet Hirte. Die Mütter würden in den Schwitzkasten genommen und durch die Wohnung geschleift".
Da passt es natürlich ins Bild, dass auch der zweifelhafte Experte Christian Pfeiffer noch zu Wort kommen darf. Der Wissenschaftler, der unter anderem den Standpunkt vertritt, dass "Killerspiele den professionellen Trainingsprogrammen der US-Armee entstammen", will bei seinen Untersuchungen herausgefunden haben, dass in Deutschland "allein 14.300 Jugendliche in der Altersgruppe von 15 Jahren die Kernkennzeichen einer Computerspielabhängigkeit erfüllen". Wie er zu diesem Ergebnis kommt oder welche Kennzeichen als Untersuchungsgrundlage gewählt wurden, geht aus dem Zeitungsartikel nicht hervor.
zum Originalbericht: Wochenanzeiger
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Quelle: chip.de